Mit Bestürzung reagiert der Kreisverband Greiz von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf den Vorfall bei einer Schulveranstaltung in Bad Köstritz (Landkreis Greiz), bei der ein Jugendlicher eine verbotene nationalsozialistische Parole ins Mikrofon rief.
„Wenn Jugendliche öffentlich solche Parolen rufen, ist das keine Sache von Unbachdachtheit – es ist ein deutliches Alarmsignal! Es zeigt, wie weit rechte Gedanken schon wieder als sagbar gelten“, erklärt Katrin Meinhardt, Sprecherin des Kreisverbands.
Gerade weil sich der Vorfall in unserem eigenen Landkreis ereignet hat, sehen wir uns in der Verantwortung, das Problem nicht zu verharmlosen – sondern auf die strukturellen Ursachen hinzuweisen:
Politische Bildung und Aufklärung brauchen Struktur und Rückhalt. Lehrkräfte leisten viel, doch ihnen fehlen oft Zeit, Ressourcen und klare Rahmenbedingungen, um Demokratiebildung im Schulalltag zu verankern. Das ist ein strukturelles Problem, kein individuelles Versagen.
Jugendliche brauchen Räume und Angebote, in denen sie sich ernst genommen fühlen. Im ländlichen Raum sind viele Jugendzentren, Freizeitangebote und politische Bildungsprojekte abgebaut worden – mit gravierenden Folgen.
Die Verschiebung des Sagbaren ist kein Zufall. Rechte und rechtsextreme Kräfte – allen voran die AfD – betreiben gezielt eine Normalisierung menschenverachtender Ideologie. Was früher unvorstellbar war, wird heute unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit wieder laut ausgesprochen.
Doch Meinungsfreiheit hat Grenzen. Wer Nazi-Parolen ruft, überschreitet nicht nur moralische, sondern auch strafrechtliche Linien. Der demokratische Diskurs endet dort, wo Menschenwürde und historische Verantwortung verletzt werden.
Umso wichtiger ist es, auch positives Handeln sichtbar zu machen: In diesem Fall hat ein Lehrer schnell und umsichtig reagiert, dem Jugendlichen das Mikrofon entzogen und Anzeige erstattet. Dieses Engagement verdient Anerkennung und zeigt, dass viele Lehrkräfte mit Haltung und Zivilcourage handeln. Es ist unsere Aufgabe, ihnen dafür die notwendigen Rahmenbedingungen zu geben.
„Der Vorfall in Bad Köstritz darf kein „Einzelfall" bleiben, den wir still abhaken. Er ist ein Spiegel dessen, was schiefläuft und ein Auftrag an uns alle, dem etwas entgegenzusetzen: mit politischer Bildung, mit klarer Haltung und mit offenen Räumen für junge Menschen“, so Meinhardt abschließend.
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