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Als Kreisverband Greiz von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wurden wir im Wahlkampf von sogenannten “Medienberatern” des Anzeigenblatts “Bürgerzeit aktuell” kontaktiert um unsere Kandidaten zur Landtagswahl zu bewerben. Bei näherer Auseinandersetzung mit dem von der wgv Schleiz GmbH herausgegeben Anzeigenblatt waren wir erschrocken und sehen uns hier verpflichtet dieses zu veröffentlichen.
Wir weisen hiermit mit Nachdruck darauf hin, dass das Anzeigenblatt "Bürgerzeit aktuell" der wgv Schleiz GmbH Anzeigen als redaktionelle Inhalte tarnt und in seiner Ausgabe 10/2024 vom 19.07.2024 Falschinformationen und hetzerische Inhalte veröffentlicht hat.
In der betreffenden Ausgabe wurden zwei besonders problematische Artikel veröffentlicht:
Artikel 1: "Migranten-Morde? Schuld sind die Deutschen!"
Dieser Artikel behauptet, die Gewalt in Deutschland sei explosionsartig angestiegen, insbesondere durch Messerattacken und Gruppenvergewaltigungen, und führt dies auf die Zuwanderung seit 2015 zurück. Es werden Zahlen und Fälle genannt, die in diesem Kontext falsch oder stark verzerrt sind.
Richtigstellung:
Die Behauptung, es habe im Jahr 2023 26.113 Messerattacken gegeben, ist übertrieben und irreführend. Laut der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wurden 2023 deutlich weniger solcher Vorfälle registriert (8.951).
Der Artikel stellt dar, dass Gruppenvergewaltigungen ein neues Phänomen seit 2015 seien, was nicht der Wahrheit entspricht. Laut Antwort der Bundesregierung (20/6650) sind die meisten Täter bei Gruppenvergewaltigungen nach wie vor Deutsche.
Die Darstellung, dass Täter milde oder gar nicht bestraft würden, ist ebenfalls falsch. Das deutsche Justizsystem verfolgt und bestraft Straftaten unabhängig von der Herkunft der Täter.
Die Aussage, dass eine 20-Jährige aus Hamburg ins Gefängnis musste, weil sie einen der Täter beleidigte, während die Täter auf freiem Fuß blieben, ist eine bewusste Verzerrung der Tatsachen. Solche individuellen Urteile sind komplex und nicht pauschal zu bewerten. Im konkreten Fall musste die 20-Jährige für über 100 Hasspostings über ein Wochenende in den Jugendarrest. Die Täter erhielten mehrjährige Strafen.
Die pauschale Schuldzuweisung an die deutschen Bürger für die vermeintlich steigende Gewalt ist haltlos und gefährlich.
Artikel 2: "Syrer raus“: Pogrome in der Türkei nach Missbrauch von 7-Jähriger"
Dieser Artikel behauptet, dass es in Deutschland seit 2017 mehr als 53.000 sexuelle Übergriffe durch Flüchtlinge gegeben habe, und vergleicht die Reaktionen in der Türkei und Deutschland auf solche Vorfälle.
Richtigstellung:
Die Zahl von 53.000 sexuellen Übergriffen durch Flüchtlinge seit 2017 ist stark übertrieben und verzerrt. Laut PKS gab es in den letzten Jahren eine signifikant geringere Anzahl solcher Vorfälle.
Die Behauptung, es gebe täglich zwei Todesopfer durch sexuelle Übergriffe von Flüchtlingen, ist falsch und alarmistisch.
Die Darstellung, dass es keine öffentliche Reaktion auf solche Übergriffe in Deutschland gäbe, ist ebenfalls irreführend. Es gibt zahlreiche Initiativen und Programme, die sich mit der Prävention und Aufklärung sexueller Gewalt beschäftigen.
Der Kreisverband Greiz von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verurteilt die Verbreitung solcher Falschinformationen und Hetze aufs Schärfste. Auch der kleine Vermerk “Anzeige” neben derartigen Artikeln ändert aus unserer Sicht nichts. Wir fordern die wgv Schleiz GmbH auf, ihrer journalistischen Verantwortung nachzukommen und sicherzustellen, dass ihre Publikationen auf Fakten basieren und nicht zur Spaltung der Gesellschaft beitragen.
Pressekontakt: kontakt@gruene-greiz.de
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